Von Köln aus gibt der Fernsehsender „Yol TV“ den 15 Millionen Aleviten in der Türkei eine Stimme. Am kommenden Mittwoch beginnt in Ankara das Berufungsverfahren gegen das Sendeverbot. Die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker (GFBV) fordert, die Ausstrahlung über den Satelliten Türksat wieder zu ermöglichen. Aktuell ist Yol TV nur im Internet zu empfangen.

Das Sendeverbot wurde vor gut einem Jahr verhängt. Begründung: Yol TV habe den türkischen Präsidenten beleidigt. „Ein konstruierter Vorwurf“, urteilt die GfbV. Er zeige, wie schlecht es um Pressefreiheit und Menschenrechte in der Türkei stehe und wie „machtbesessen und skrupellos Präsident Recep Tayyip Erdogan“ sei. Eine fünfzigköpfige Delegation will die Berufungsverhandlung in Ankara beobachten.

Nach dem Putsch: 150 Medien verboten, 150 Journalisten in Haft

Nach dem Putsch von 2016 wurden rund 150 Medien von der türkischen Regierung geschlossen, darunter vier Nachrichtenagenturen, 28 Verlagshäuser, 47 Tageszeitungen, 16 Zeitschriften, 28 TV- und 30 Radiosender. Viele von ihnen sind kurdische und alevitische Medien.

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