Immer wieder droht Recep Tayyip Erdoğan mit dem Ende des Flüchtlingspakts zwischen der Türkei und der EU. Er spielt mit dem Schicksal der Menschen. Auch im türkischen Inland setzt er geflüchtete Syrer für seine Zwecke ein – mit Hilfe der EU.

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Finanziert die EU Wohnungen für Djihadisten?

Die EU-Finanzhilfen setzt Präsident Erdoğan gezielt ein: Oft lässt er genau dort Flüchtlingslager bauen, wo die Gegnerschaft zu seiner Politik am größten ist – und lässt seine Kritiker damit den Druck spüren. Nicht selten errichte die Regierung „planvoll Flüchtlingslager in primär alevitischen Siedlungsgebieten“, sagt Seufert. Die religiöse Minderheit der Aleviten gilt als besonders AKP-kritisch. Ihr Glaube unterscheidet sich zum Teil stark vom Islam sunnitischer Ausprägung. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Cansel Kızıltepe meint: „Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Erdoğan die Herausforderungen den Aleviten auferlegen will.“

Ein Beispiel dafür ist das Dorf Terolar in der osttürkischen Provinz Maraş: Der Ort ist von der Außenwelt abgeschnitten, Polizisten haben die kleine Gemeinde umstellt. „Man kann da von außen gar nicht rein“, sagt Cemalettin Özer von der türkischen Oppositionspartei CHP. Der Grund: Seit einem Jahr protestieren einige hundert Bürger gegen ein neues Lager in der Nähe, in das wohl auch EU-Gelder fließen. Knapp 30.000 Syrer sollen dort nach den Plänen der Regierung unterkommen – darunter seien auch Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front, befürchten die Dorfbewohner. Als Aleviten haben sie Angst, die nächsten Opfer der Djihadisten zu sein.

Erdoğan geht über die Aleviten hinweg

Ihre Sorgen scheinen nicht unberechtigt – immer wieder kommt es in der Türkei zu Gewalt gegen Aleviten. Die Täter sind häufig islamistische Fanatiker. Dass nun auch noch Al-Nusra-Kämpfer über die Grenze aus Syrien kommen, hält auch der Türkei-Experte Günter Seufert für nicht unwahrscheinlich. […]

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