Die Parlamentarier des Bundestages haben ihre Aufgabe erfüllt, sie haben sich nicht beugen lassen.

Mit ihrer Entscheidung haben die Parlamentarier des Bundestages einen Beitrag für die Achtung der Europäischen Erinnerungs- und Gedenkkultur geleistet. Diese Entwicklung zeigt die Reife Deutschlands und darüber hinaus, das sich zugewanderte den Wertekonsens zu eigen gemacht haben. Jetzt ist ein freier Diskurs möglich, ohne Todesdrohungen und staatliche Repressalien zu befürchten.

Die Geschichte darf nicht ausgeblendet werden

Im Rahmen der Umsetzung des Beschlusses durch die gesellschaftlichen Kräfte- und Bildungsträger, dürfen die dem Genozid zugehörigen Geschichten nicht ausgeblendet werden. Der Genozid an den Dersim Aleviten galt nicht nur Aleviten, sondern es sollten auch die Restbestände christlichen Lebens ausgemerzt werden. Sehr viele Armenier konnten bei Aleviten Unterschlupf finden. Doch heute sollen im Munzur durch einen Staudamm die Erinnerungen gelöscht werden.

Nur eine umfassende Aufarbeitung der türkischen Geschichte wird den Frieden auf den Schulhöfen und in der Gesellschaft sichern. Andernfalls wird die Geschichte von anderen erzählt und die dazugehörigen Feindbilder konstituiert.                                                                   

Hierzu erklärt Hüseyin Mat, Bundesvorsitzender der Alevitischen Gemeinde Deutschland:

„Wir Aleviten können den Schmerz nachempfinden. Die Täter leben nicht mehr, aber die politische Verantwortung muss übernommen werden. Wir hoffen, dass die Türkei den Freiraum für eine Debatte schafft und die Zeichen der Zeit akzeptiert. Der Genozid an den Dersim Aleviten sollte auch anerkannt werden.“

Für Fragen und weitere Auskünfte:
Melek Yıldız
Stellv. Generalsekretärin
E-Mail: melek.yildiz@alevi.com