Die Weltausstellung Prinzenstraße widmet sich am 26. März dem Alevitentum.
Der Begriff „Alevitentum“ steht sinngemäß für „Anhänger Alis“. Aleviten glauben an den einen und einzigen Gott Hak, an den Propheten Mohammed als den Gesandten Gottes und den Weisen Ali als den Auserwählten Gottes. Ihr Glaubensbekenntnis lautet: „Es gibt einen Gott, Mohammed ist sein Prophet und Ali sein Auserwählter.“ Damit wird die sogenannte Allah-Mohammed-Beziehung der Sunniten ersetzt. Die Glaubensversammlungen der Aleviten werden Cems genannt; sie werden von einem Dede (Imam) geleitet.
Die Glaubensrichtung entstand im 13./14. Jahrhundert, als turkmenische Stämme nach Anatolien einwanderten. Hier verschmolz die Verehrung Alis mit verschiedenen anderen Werten und Traditionen. Bis zur Gründung der modernen Türkei im Jahre 1923 wurden die Aleviten unterdrückt und ihre Forderungen auf Gleichberechtigung blutig niedergeschlagen. Die Aleviten unterstützten daher den türkischen Staatsgründer Atatürk, der die Trennung von Religion und Staat vorantrieb. „Aber auch heute noch ist das Alevitentum keine anerkannte Religionsgemeinschaft in der Türkei, sodass sich die Zahl der Aleviten dort auch nicht genau bestimmen lässt“, weiß Yilmaz Kahraman, Bildungsbeauftragter der Alevitischen Gemeinde Deutschlands. Mindestens 20 Prozent der Türken sind laut Kahraman alevitischen Glaubens, dieser würde jedoch negiert und im Alltag würden Aleviten unterschwellig diskriminiert. Auch Yilmaz Kahraman wurde in seiner Kindheit, in einem migrantisch geprägten Viertel von Duisburg, von muslimischen Kindern ausgegrenzt, „beispielsweise, weil man nicht in die Moschee ging oder nicht mit den anderen Kindern fastete“.
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