Heute, am 08. November 2022, trafen sich hochrangige Vertreter*innen alevitischer Gemeinden der Türkei und Ländern Europas in Ankara, um vor dem türkischen Parlament die Ungleichbehandlung der türkischen Regierung gegenüber Alevit*innen zur Sprache zu bringen.

Der friedlichen Delegation von Alevit*innen, demokratischen Oppositionspolitiker*innen und NGO- Verterter*innen wurde mit polizeilicher Gewalt entgegnet. Die vornehmsten Menschenrechte Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und die Versammlungsfreiheit wurden heute wieder einmal durch die türkische Regierung missachtet.

Vertreter alevitischer Gemeinden wurden durch den polizeilichen Einsatz massiv verletzt. Knochenbrüche und innere Verletzungen müssen derzeit im Krankenhaus stationär behandelt werden.

Wir verurteilen die staatlichen Repressalien gegen unsere alevitischen Interessenvertreter aufs Schärfste!

Hintergrund der Zusammenkunft alevitischer Vertreter*innen ist das bevorstehende Gesetzgebungsverfahren der AKP-Regierung.
Mit einem „Sackgesetz“ (Torba Yasası) will die AKP-Regierung in einem gebündelten und undifferenzierten Verfahren, verschiedene Gesetze in einem Zuge abstimmen bzw. erlassen. Dabei will die AKP-Regierung Regelungen zur alevitischen Glaubensausübung per Gesetz festlegen; diese jedoch in realitätsferner, inhaltsleerer und bloß folkloristischer Darstellung des Alevitentums.

Alevit*innen werden sich nicht „einsacken“ lassen!

Staatlichen Strukturen obliegt es nicht, Praktiken einer Religionsgemeinschaft zu definieren. Erst recht nicht der AKP-Regierung, die alevitische Interessenvertreter kriminalisiert und fortlaufend haltlosen Vorwürfen aussetzt.

Das Gesetzesvorhaben der AKP-Regierung ist keine Anerkennung, sondern eine regelrechte Aberkennung des Alevitentums insgesamt!

Freiheits- und Gleichheitsrechte sind von unschätzbarem Wert, die wir vor dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte verteidigen werden – immer und überall!

Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R.

Für weitere Informationen: info@aabf.de

PM Ankara – Sackgesetz